The Big (Qu)easy: Cajun- und Zydeco-Musik im Spielfilm
DOI:
https://doi.org/10.59056/kbzf.2013.10.p193-210Schlagworte:
Spielfilm, Cajun, Zydeco, FilmmusikAbstract
»Laissez les bons temps rouler«, das Lebensmotto der französischsprachigen Cajun-Gemeinde im Süden Louisianas, kommt nicht von ungefähr: Wenn sich eine Subkultur seit über 250 Jahren gegenüber wechselnden Mainstream-Kulturen behauptet, scheint Optimismus angebracht; wenngleich die Cajuns – von außen ob ihres isolierten Lebensstils oft als Hinterwäldler belächelt – durchaus auch die Schattenseiten der Diasporasituation kennen: Abschiedsschmerz, Fremdheit, Sehnsucht. So prägen Lebensfreude und Melancholie die Cajun-Musik – sowie deren meist englischsprachiges Pendant Zydeco – gleichermaßen. In der Außenwahrnehmung dominiert zwar die erste Facette, die Ausgelassenheit bzw. Sinnlichkeit. Diese wird entsprechend in Handlungen von Spielfilmen wie SCHULTZE GETS THE BLUES (Deutschland 2003, Michael Schorr), SOUTHERN COMFORT (USA 1981, Walter Hill), THE BIG EASY (USA 1987, Jim McBride), HARD TIMES (USA 1975, Walter Hill) oder EVE'S BAYOU (USA 1997, Kasi Lemmons) eingebettet. Allerdings ist in all diesen Filmen überschwänglich fröhliche Cajun- und Zydeco-Musik immer auch ein Indikator für vertuschte Missstände und verdrängte Gefahren. Anhand von drei Filmszenen wird im Folgenden das expressive und dramaturgische Potential diegetischer Cajun- und Zydeco- Klänge im Film untersucht.
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