Jazz im Film

Autor/innen

  • Peter Wegele

DOI:

https://doi.org/10.59056/kbzf.2013.9.p150-183

Schlagworte:

Filmmusik, Jazz, Jazzmusiker

Abstract

Der vorliegende Text beleuchtet das Thema »Jazz im Film« aus drei Blickrichtungen. Zuerst wird der Jazz als Sujet eines Filmes vorgestellt. Dann werden Filmmusiken von Miles Davis, Duke Ellington und Charles Mingus erörtert, um aufzuzeigen, wie Jazzmusiker mit der Herausforderung umgehen, ihre Musik in einen außermusikalischen Schaffensprozess einzuordnen und sich den Gesetzen des Films anzupassen. Zum Schluss wird gezeigt, wie prominente amerikanische Komponisten sich des Jazzidioms bedienten, um eine originär amerikanische Musiksprache zu schaffen. Deren Musik diente als Vorbild für einige wichtige Filmpartituren aus den fünfziger Jahren. Die Improvisation, ein Wesensmerkmal des Jazz, spielt bei den Filmmusiken der Jazzmusiker eine Rolle, bei den durchkomponierten Partituren fehlt sie zumeist völlig.

Aus methodischen Gründen werden in diesem Beitrag ausschließlich fiktionale Filme besprochen. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob oder inwieweit der individualistische Charakter der Jazzmusik verloren geht, wenn sie zur Filmmusik wird.

Miles Davis oder Duke Ellington hatten ihre Musik nicht auf den Filmschnitt komponiert, sondern spielten ganze Takes ein. Diese Musik wurde danach in die Filme montiert. Dabei waren klar filmische, also außermusikalische Kriterien für den Umgang mit der Musik entscheidend. Dennoch ist beim Betrachten der Filme klar, dass sie gerade durch die Individualität der Musik eine besondere Wirkung entfalten, seien es die Attribute, die man dem Jazz zuweist (»Coolness«, »Melancholie« oder »Urbanität«) oder auch der Sound oder Groove dieser Musik. So kann man in dieser Hinsicht durchaus von einem Synergieeffekt dieser beiden Kunstformen sprechen.

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Veröffentlicht

2023-07-08