Der Einsatz von Musik und Ton bei Varianten des multiperspektivischen Erzählens
DOI:
https://doi.org/10.59056/kbzf.2013.9.p184-223Schlagworte:
Filmmusik, multiperspektivisches Erzählen, Erzählebenen, FilmtonAbstract
Von der Annahme ausgehend, dass die Dramaturgie eines Films die Grundlage darstellt, auf der aufbauend Musik und Ton ihre Aufgaben erfüllen und Wirkung entfalten können, beschäftigt sich dieser Beitrag mit dem Einsatz von Musik und Ton speziell bei Varianten des multiperspektivischen Erzählens. Hierzu sollen einige Merkmale von Multiperspektivität und daran gekoppelte Strukturen, Formen von Diskontinuität und die Disposition von Protagonisten untersucht und die Tonspur ausgewählter Sequenzen in Filmen analysiert werden. Außerdem geht der Beitrag der These nach, dass sich Filmmusik und Tongestaltung in dem genannten spezifischen Kontext emanzipieren können und für den strukturellen Zusammenhalt und die Rezeption substanziell von Bedeutung sind. So sollen Beispiele zeigen, wie die Filmmusik verschiedene Erzählebenen in Beziehung zueinander setzt, Fabel und Handlung sinnfällig macht und das Zusammenwirken diskontinuierlich angeordneter Teile ermöglicht. Musik und Ton nehmen in einigen Fällen der multiperspektivischen Erzählweise eine eigene zusätzliche Perspektive ein und sind im Hinblick auf das Bedeutungsfazit eingesetzt. Hierfür bekommen Musik und Ton in der Regel mehr Raum zur Entfaltung, so dass eine emanzipierte Tonspur nicht mehr nur als Zutat verstanden werden kann, sondern essentieller Bestandteil des Filmkunstwerks ist, der die Lesbarkeit des Werkes erst ermöglicht.
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