Alpenloopings in HEIMATKLÄNGE

Jodeln als Globalisierungsbewegung zwischen Tradition und Experiment

Autor/innen

  • Silke Martin

DOI:

https://doi.org/10.59056/kbzf.2012.8.p287-315

Schlagworte:

Dokumentarfilm, Jodeln, Heimat, Globalisierung

Abstract

Der Untersuchungsgegenstand meines Vorhabens ist die Funktions- und Wirkungsweise des Jodelns als experimentelle Vokal- und Gesangsform, wie sie sich in dem Schweizer Dokumentarfilm HEIMATKLÄNGE (CH/D 2007, Stefan Schwietert) als heimatbildende und identitätsstiftende Rekursionsfigur darstellt. Das Jodeln ermöglicht dabei zwei Heimatschleifen besonderer Art: zum einen einen rekursiven Rufgesang im Schweizer Alpenmassiv, der durch die landschaftliche Begrenzung und das Echo in das Innere des Körpers zurückkehrt und zum anderen ein weltumspannendes Klangnetz, das durch die Stimmkunst der drei Schweizer Vokalartisten Erika Stucky, Noldi Alder und Christian Zehnder akustisch von der Schweiz über die Mongolei bis nach Amerika aufgespannt wird. Der assoziativen Struktur des Films folgend, möchte ich jener kreisförmigen Bewegung des Films nachspüren, die den Begriff der Heimat geografisch zu orten versucht und dabei klanglich wie bildlich zwischen Regionalem und Globalem, Eigenem und Fremden, Traditionellem und Experimentellem changiert. Meine Untersuchung nimmt dabei – mit der Beschreibung der Ursprungshypothesen des Jodelns – einen musikwissenschaftlichen Ausgang, geht dann – mit der Analyse der filmischen Darstellungsweise des Jodelns – durch eine genuin film-wissenschaftliche Betrachtungsweise und mündet schließlich – mit der Formulierung einer Globalisierungshypothese – in einer kulturwissenschaftlichen Fragestellung, die versucht, mit dem Film das Verhältnis von Berglandschaft und Mensch neu zu denken.

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Veröffentlicht

2023-07-08